Blaubart
Grimm Band 4: – Blut und Dinge – 2023
Blaubart
Blut & Dinge
Grimm Gesamtausgabe Rodung Kreuzung Lichtung
Neu bebildert von Henrik Schrat
Mit Gästen im vierten Band: Ulli Lust, Jan Brokof, Soyun Jung, Line Hoven, Alfred Kubin, Käthe Kollwitz, Francisco Goya, Andrey Klassen, Josef Hegenbarth, Denis Andernach, Malgosia Jankowska
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Vorrede Wilhelm und Jakob Grimm
(zusammengestellt von Wolfgang Bunzel)
Nachwort von Mona Körte
290 Seiten, etwa 350 Abbildungen, 34 €
Hardcover, Kunstleder, Muster im Buchschnitt, Farbiger Text.
Verlag Textem, Hamburg
Buchgestaltung: Interkool/Christoph Steinegger
Herstellung Jelgava Tipografia auf Munken
Gewidmet ist das Buch dem Künstler Alfred Kubin
Dramaturgie:
Der vierte Band, der Dunkle, erklärt sich nicht immer. Er befreit die Grimmschen Märchen von Zuckrigkeit und gibt ihnen ihre Tiefe. Es gibt Unverständliches, Fragmente – und Texte die nicht gut ausgehen. Tod, das Jenseitige und „die Anderen“ spielen eine Rolle. Sie gehören zu uns und sind Teil von uns. Natürlich gibt es ein Morgengrauen, nach der Nacht, und nach dem Grauen wird es lichter Tag.
Mona Körte geht in einem fantastischen Nachwort aus literarischer und historischer Sicht darauf ein und schafft erhellende Perspektiven in den Dschungel der Interpretation, vom aufmüpfingen „Ding“ bis hin zur Projektion auf „die Anderen“ in der Gesellschaft.
Fulminant beginnt der Band im Intro mit „Der süße Brei“, jenem berühmten kurzen Text, in dem das Glück sich so vergrößert, dass es zum Unglück wird. Eine treffende Kapitalismus-Parabel. Weitere vier Texte setzen den Ton des Buches, von den aufmüpfigen Gegenständen bei Korbes bis zum verwirrten Lügenmärchen von Knoist.
Der erste Teil dreht sich dann wesentlich um Pragmatisches. Beruf und Krieg, Fleiß und Faulheit: Gemeinsam wird gereist, gearbeitet und unter dem Galgen gesessen, man kommt zu verschiedenen Ergebnissen. Gewalt ist doch eine Option, scheinen die Texte zu sagen.
Im Teil zwei führt uns das in die tiefsten schaurigen Tiefen der Märchen. Wir lesen eine Sammlung an meist kurzen Texten, die sich um das schicksalhafte Verhältnis zum Jenseits drehen. „Die Trude“ könnte als Höhepunkt gelten. Am Ende steht „Von Einem der auszog das Fürchten zu lernen“, das berühmte Märchen, in dem der Witz und die Unerschrockenheit über das Dunkle siegt.
Im dritten Teil des Buches werden wir mit dem vermeintlich „Anderen“ konfrontiert. Diese Projektions- und Spiegelfläche tritt in vieler Gestalt heran. „Hans mein Igel“ sicher einer der faszinierendsten Texte. Mit dem „Singenden Knochen“ scheint die Wahrheit doch ihren Weg zu finden.
Drei Märchen, die zum Wunderbaren tendieren, und uns auch auf die Ebene des schieren Erzählens, der Sprache, zurückbringen beschließen das Buch. Das „Ferdinand“- Märchen ruft spielerisch viele Erzählfiguren auf, um das Wunder der Möglichkeiten und der Sprache zuführen. Mit Aschenputtel, einem der größten Texte, beschließen wir Band Vier.
Die Märchen in der Reihenfolge ihres Erscheinens im Band:
Der süße Brei, Strohhalm, Kohle und Bohne, Herr Korbes, Knoist und seine drei Söhne, Das Mädchen von Brakel, Prinzessin Mäusehaut,
Die vier kunstreichen Brüder, Die klugen Leute, Spindel, Weberschiffchen und Nadel, Der Faule und der Fleißige, Die beiden Wanderer, Die Krähen, Der Ranzen, Das Hütlein und das Hörnlein, Der Bärenhäuter, Der Teufel und seine Großmutter, Das blaue Licht, Der wilde Mann, Der Eisenofen, Der Eisenhans, Der gelernte Jäger,
Das Unglück, Die drei Feldscherer, Dass Mordschloss, Von dem Mäuschen, Vögelchen und der Bratwurst, Die wunderliche Gasterei, Der Okerlo, Blaubart, Die Hand mit dem Messer, Wie Kinder Schlachtens miteinander gespielt haben, Die Schwiegermutter, Das eigensinnige Kind, Frau Trude, Das Totenhemdchen, Der arme Junge im Grab, Von Einem der Auszug das fürchten zu lernen,
Das Rätsel, Die drei schwarzen Prinzessinnen, Einäuglein, Zweiäuglein, Dreiäuglein, Hans mein Igel, Drei Glückskinder, Die Gänsemagd, Der liebste Roland, Fragmente, Der gute Handel, Der Jude im Dorn, Die klare Sonne bringt es an den Tag, Der singende Knochen,
Die beiden Königskinder, Ferdinand getreu und Ferdinand ungetreu, Aschenputtel.