Rodung – Kreuzung – Lichtung  –  Grimm neu bebildert von Henrik Schrat
Gandalf, Merkel und Du treffen sich am Kiosk  um loszuziehen und die Prinzessin vom Glasberg zu erlösen.

Das Projekt

Publikumsbeteiligung –  Prozess – Crowd

Alle Märchen, das sind etwa 240 Texte, werden in unserem Projekt in fünf Bänden herausgegeben. Fünf Bände, fünf Jahre. (Mehr hier.)
Sei dabei. 

In die Schauplätze der Märchen werden reale Orte einbezogen. Europa heute. Die Figuren werden zum Teil mit bekannten Menschen besetzt, real oder fiktiv (z.B. Merkel / Gandalf) oder – zum Beispiel mit Dir!

Du bist gefragt!

Die Entwicklung der Bilder lebt von Deiner Beteiligung, Anregungen, Kommentaren zu den Märchen, die jeweils gerade in der Bearbeitung sind. (Instagram: grimmschrat oder Feedback auf den Newsletter)  Was für Orte wären interessant, was für Figuren. Was für Parallelen seht Ihr? War Angela Merkel eher Teufel oder Gott? Oder nur der arme Köhler? Um das Projekt gibt es ein offenes Netzwerk in dem man die Entstehung verfolgen kann. Instagram, Facebook und ein monatlicher Newsletter per email. Wer dabei sein will, trägt sich in die Mailinglist ein.  Der Prozess läuft immer in der ersten Jahreshälfte – Ende Juli sollten die Zeichnungen für den jeweiligen Band fertig sein, und gehen zum Grafiker damit das Buch im November da ist. Dann geht im Januar das Spiel von vorn los.

Fantasy

Die Verbindung zu Fantasy liegt dem Projekt am Herzen. Herr der Ringe, Harry Potter, Game of Thrones. Gothic, LARP und anderes. Märchen sind wie ein ursprünglicher Fundus der Erzählfiguren, die sich dort wiederfinden und neue Formen haben. Was ist cooler als den treuen Johannes aus dem Märchen mit Gandalf zu besetzen? Und der erschießt kein edles Pferd wie im Märchen, sondern demoliert einen Porsche. Besser wird es nicht. Holen wir uns die Geschichten, Romantik, Blut, Liebe, Zauber. Holen wir sie ins 21. Jahrhundert!

Finanziert wird das Projekt unter anderem über den Verkauf um das Projekt herum, Merchendise, künstlerische Grafiken, vorbestellte Bücher. Wer ein Abo auf alle fünf Bände bucht, bekommt eine signiert Originalgrafik am Ende. Hier geht’s zum Shop. Alles geht direkt ins Projekt.

Frankfurt im Wald

Bilder zu den Texten

Grimms Märchen gehören zu den meistbebilderden Texten überhaupt, fantastische Künstler wie Richter, Ubbelohde, Koser-Michaels, Slevogt oder Klemke haben sich damit befasst. Zwischen klassischer Illustration und freier Bebilderung bewegt sich das Spektrum. Eine komplette Bebilderung hat es nur wenige Male geben, und auch dann bekam nicht jedes Märchen Bilder ab. Wir bewegen uns mit diesem Mammutprojekt damit auf Neuland. Uns ist etwas schwach in den Knien. Die Geschichte der Bilder zu Grimms Märchen legt auch die Kulturgeschichte der letzten 200 Jahre offen, Biedermeier, Vermittlung (christlicher) Moral im Schulunterricht, nationalistische Tendenzen, Anti-romantik in der Moderne, psychoanalytische Interpretation und vieles mehr finden sich da.

Die Aufteilung in Bände

Die Märchen sind nicht in der Reihenfolge geordnet, die sie bei den Brüdern Grimm hatten. Wir haben uns die Freiheit genommen einiges in der Reihenfolge zu verändern. Dabei stand die Aufteilung in fünf Bände im Vordergrund, da vor allem viele der berühmtesten Märchen bereits unter den ersten 50 sind. Einige Nachbarschaften von Geschichten sind zu reizvoll um sie nicht zu versuchen. Zudem ergeben sich inhaltliche Schwerpunkte, die jedem Band einen Charakter und Titel geben werden. Wir bewegen uns aus einer wisssenschaftlich möglichen Sortierweise in eine künstlerisch interessante hinein, und respektieren die Texte damit auf ihrer künstlerischen und literarischen Ebene.

Schneefall heißt der erste Band, und wird mit Märchen zu Gott, dem Teufel und dem Tod zu tun haben. Himmel und Hölle, und irgendwie geht’s immer um Geld. Märchen wie Fitchers Vogel, Frau Holle, Simeliberg und viele andere – Euch vielleicht noch völlig unbekannt – werden im ersten Band sein.

Die Grimm – Märchen.
Geschichten in Bewegung.

In den frühen Jahren des 19.Jh wurden die Grimms von Clemens Brentano angeregt Märchen zu sammeln, zunächst in seinem Auftrag. Spätestens 1811 machten sie es zu ihrem eigenen Projekt. Ältere schriftliche Quellen deutscher Sprache, oder das Märchen der Märchen (Pentameron) von Giambattista Basile aus Italien wurden angezapft und regionale ErzäherInnen befragt. Die in Frankreich verfolgten Hugenotten, die sich auch in Hessen (z.B. in Kassel und Hanau) angesiedelt hatten, brachten einiges ein über wesentliche Märchenerzählerinnen. Darin steckt eine gewisse Ironie, war doch das unterschwellige Projekt der Grimms, eine die Kleinstaaterei übergreifende nationale Erzählung zu formulieren, in der Zeit Napoleons durchaus auch anti-französisch.
Den damals modernen Ideen der Romantik entspricht es auch, eine autorenlose Stimme aus der Tiefe der Zeit zu finden, und die eigentlichen ErzählerInnen nicht als AutorInnen zu sehen. Der überwiegende Teil der MärchenzuträgerInnen waren übrigens (meist gebildetere) Frauen.
Die Grimms haben die Geschichten in ihrer Sprache formuliert. Die neue literarische Tonart die namentlich Wilhelm Grimm dafür entwickelte, hat das Genre geprägt. Herkunftsgeschichten sind teilweise bereits in den Anmerkungen der Grimms selbst nachzulesen, anderes hat die Märchenforschung zutage gefördert. Vergleichen von Erzählungen mit ähnlichen Motiven und die Erforschung der Herkünfte der Märchen entrollen ein faszinierendes und weit verzweigtes Netzwerk aus Erzählmotiven, das wohl tief in der Zeit im indo-europäischen Sprachraum verwurzelt ist.  Was als literaturwissenschaftliche Sammlung begann, wurde zu ihren Lebzeiten zu einem populären Buch, das eine Wirkungsgeschichte entfaltete, die ihresgleichen sucht.
Die Interpretation der Texte waren und sind in einem dauerhaften Fluss.

Elbphilharmonie, Butt, Fischer und seine Frau
Fischer und Seine Frau, Butt